Grüne bezweifeln Ergebnisse der Hausmüllanalyse

Nach der 2012 erfolgten Änderung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes auf Bundesebene, ist ab dem 01. Januar 2015 die getrennte Sammlung von Bioabfälle vorgeschrieben. Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises lehnt jedoch die Einführung einer Biotonne ab und verweist auf dazu eine Haushaltsmüllanalyse, nach der lediglich 16,1 Prozent des Hausmülls eines Durchschnittshaushaltes im Kreis aus Bioabfällen bestehen würde.

Dazu erklärt Tino Gaßmann, Kreistagsmitglied der Bündnisgrünen: „Ich halte die 16,1 Prozent Bioabfallanteil, die der Abfallwirtschaftsbetrieb anführt, für wenig realistisch. Diese Zahl erscheint uns künstlich herunter gerechnet. Schließlich unterscheidet sich der Unstrut-Hainich-Kreis in seiner Struktur wenig von anderen Landkreisen im ländlichen Raum. Klar hängen die Bioabfallmengen mit der Siedlungsstruktur zusammen, warum jedoch weniger als die Hälfte der Durchschnittsmenge von etwa 40 Prozent anfallen soll, ist nicht zu erklären. So viele Kleingärten mit Komposthaufen kann es selbst im Unstrut-Hainich-Kreis nicht geben“, so Gaßmann.

Michael Kost, Kreissprecher der Grünen und Jurist ergänzt: „Auch aus juristischer Sicht, kann ich die Haltung der Abfallwirtschaftsbetriebe nicht nachvollziehen. Diese beruft sich allein auf eine rechtlich nicht bindende Broschüre des Umweltministeriums und ordnet diese den rechtlich bindenden Vorschriften des Kreislaufwirtschaftsgesetzes über. Das halte ich allein rechtlich für höchst fragwürdig. Wir fordern daher eine Offenlegung der Haushaltmüllanalyse und gegebenenfalls eine erneute Prüfung durch ein unabhängiges Institut“, so Michael Kost abschließend.

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Ein Kommentar

  1. Die Abfallwirtschaftspraxis der Abfallwirtschaftsbetriebe gehört vom Kopf auf die Füße gestellt. Ebenso ist es an der Zeit Frage zu beantworten,Daseinsvorsorge oder Gewinnoptimierung ?
    Die Kosten können für die Bürger in entsprechenden Aufwandsentschädigungen gehalten werden,wenn die erzielten Gewinne nicht zur Subvention von misswirtschaftlich arbeitenden städtischen Wirtschaftsbetrieben aufgewandt werden.
    Dafür können noch so viele Tonnen dem Bürger aufgebürdet werden,es wird sich nichts daran ändern.